Von Berlin nach Halle und zurück – Open Source als ständiger Begleiter

John Seiler zählt mit 18 Jahren Berufserfahrung bei GISA inzwischen zum Urgestein und leitet das virtuelle Team Linux. Was für ihn den besonderen Reiz an Open Source ausmacht und welche Rolle OSS im Alltag spielt, erklärt der Berliner im Interview.

Wie sah dein Weg bei GISA bisher aus? 

Wie ein ruhiger stetiger Fluss: Ich bin 2006 von Berlin nach Halle gekommen und habe an unserem Hauptstandort als Systemadministrator für BS2000 und Solaris angefangen, später kam noch Linux dazu. Seit 2021 arbeite ich vom Standort Berlin aus. Alles in allem bin ich somit seit mittlerweile 18 Jahren bei GISA und gehöre langsam zum Urgestein. Meine Rolle als Systemadministrator mag ich gern, ebenso mein Team – da fühle ich mich rundum wohl. 

Was genau machst du als Systemadministrator bei GISA? 

Als Systemadministrator/System Expert leite ich das virtuelle Team Linux.  Aufgabe unseres Teams ist es, für einen reibungslosen und störungsfreien Server-Betrieb zu sorgen. Dazu gehört unter anderem, dass wir Fehler beheben und Kolleginnen und Kollegen bei Problemen & Projekten unterstützend beraten. In diesem Zuge versuchen wir natürlich, die Akzeptanz für Linux und Open Source voranzutreiben. 

Apropos Open Source: Was ist aktuell dein Lieblingstrend in der OSS-Bewegung? 

Zu meinen Lieblingstrends gehört definitiv Serverless Computing, wie zum Beispiel Knative, das die Entwicklung und den Einsatz von serverlosen Anwendungen ermöglicht. Nicht zu vergessen sind auch KI-Frameworks wie TensorFlow und PyTorch. 

Was fasziniert dich grundlegend an Open Source? 

An Open Source reizt mich vor allem die Freiheit und Transparenz sowie der gemeinschaftliche Gedanke bei der Zusammenarbeit und Entwicklung. Ein weiterer Punkt, der nicht zu unterschätzen ist: die Kostenersparnis gegenüber vergleichbaren kommerziellen Produkten. 

Woher kommt dein Interesse für Open Source?  

Mein Interesse an Open Source wurde in den 90er Jahren geweckt, als ich die Aufgabe erhielt, ein Tool zu finden, mit dem man das vorhandene Netzwerk visualisieren und am Arbeitsplatz überwachen konnte. Damals waren kommerzielle Tools einfach zu teuer. So stieß ich auf Scotty, eine Erweiterung für die Tool Command Language (Tcl), die Zugriff auf verschiedene TCP/IP-Netzwerkprotokolle bot. In dieser Zeit hatte ich auch mit kommerziellen Produkten wie SUN OS, Xenix und Sinix zu tun.  

Inwiefern unterstützt dich GISA dabei, diese Leidenschaft beruflich auszuleben? 

Grundsätzlich unterstützt GISA, indem das Unternehmen uns ermöglicht, Produkte und Dienstleistungen auf Open-Source-Basis zu entwickeln und anzubieten. Aktuell noch nicht möglich ist die offizielle Beteiligung an Open-Source-Projekten. Der neue interne Arbeitskreis Open Source soll genau dafür Rahmenbedingungen schaffen. 

Hinzu kommt, dass unsere Kunden immer häufiger in Richtung Linux und Open Source fragen. Das heißt, wir müssen unser fachliches Know-how stetig weiterentwickeln. Hier unterstützt uns GISA bei den notwendigen Zertifizierungen und Weiterbildungen, die am Markt gefordert werden. 

Was waren bisher deine Lieblings-Open-Source-Projekte bei GISA? 

Die Einführung von Ganeti sowie deren Weiterentwicklung zählen für mich zu den Projekten, die aus meiner Sicht besonders waren. Bei Ganeti handelt es sich um ein Tool zur Verwaltung von Clustern für virtuelle Maschinen, das einst von Google entwickelt wurde. Zurzeit betreiben wir auf einem 20-Node-Cluster über 500 virtuelle Systeme. Das heißt in Zahlen: Instanzen, 2.556 vCPUs, die den Instanzen zugewiesen sind, 9.216 GiB RAM, der den Instanzen zugewiesen ist und 163.101 GiB Speicherplatz, der den Instanzen zugewiesen ist. Auch das Einführen von Ansible und AWX waren wichtige Meilensteine für die Automatisierung unseres Deployments. 

Und woran arbeitest du mit deinem Team bei GISA zurzeit konkret? 

Wir arbeiten an der Weiterentwicklung unseres Storage-Angebotes mit Ceph sowie an der Weiterentwicklung unseres automatisierten Deployments mit Ansible.